Dienstag, 2. August 2016

Öltemperaturanzeige

Womit kann man Motoren richtig schön quälen? Und was wird nicht vom Auto überwacht? Genau, serienmäßig haben die wenigsten Autos eine Öltemperaturanzeige.

Dooferweise haben die ganzen kommerziellen Nachrüstthermometer „riesige“ Analoganzeigen, grelle LEDs oder weiß der Teufel nicht alles. Jedenfalls wer eine Anzeige nachrüstet, will es wohl zeigen. Vor McDonalds, Burgerking oder an der Dorftanke. Am besten wie bei Fast&Furious oder Need4Speed.
Aber ich kann verstehen, warum man zeigen will, was man hat: Die Dinger kosten richtig Schotter!

Paula will aber lieber im Cockpit möglichst unauffällig daherkommen, aber dennoch die ein oder andere Raffinesse bieten. Deswegen hab ich mich mal hingesetzt und rumexperimentiert und gebastelt. Materialwert etwa 8€, wie genau die Anzeige ist kann ich nicht sagen. Aber besser als keine und bestimmt nicht schlechter als eine aus Taiwan.

Ich wollte schon immer mal mit einem Arduino rumwerkeln, hier bot sich die Gelegenheit. Erst hatte ich mit den ganzen Thermostatplatinen bei eBay geliebäugelt, aber wie die funktionieren weiß keiner und welche Funktionen sie bieten konnte der Google Übersetzer nicht in die Auktionen kopieren.

Hier ist jedenfalls die Einkaufsliste für dieses Projekt:

  • Arduino Nano (Klon, tut aber nix zur Sache)
  • 4 normale 3mm LEDs (Blau, Gelb, Grün, Rot) 
  • 220 Ohm Widerstand (+Poti der rumlag)
  • Temperatursensor LM35
  • 12v zu USB Adapter
  • altes Telefonkabel
  • neue Ölablassschraube + Kupferdichtring
  • 3,5mm Stereo Klinkenstecker und Buchse
  • Doppelstecker für den Stromanschluss
  • Heißkleber
  • JB-Weld (Temperaturbeständiger 2K-Kleber)

Zu Beginn bastelte ich den Blinddeckel um, unten waren vier Dellen, jetzt sind es vier 3mm Bohrungen.

Als nächstes habe ich ein für den Sensor passendes Sackloch in die Ölablassschraube gebohrt, dann auf der einen Seite des Telefonkabels den Sensor festgelötet, die andere Seite des Kabels hat einen Stereoklinkenstecker (ehemalig von einem Kopfhörer) bekommen. Die Sensorseite wurde mit JB-Weld eingeklebt.
Als nächstes wurde die Klinkebuchse passend an den Arduino gelötet.
Das war der durchgängig funktionstüchtige Teil (naja, hier kann man ja auch nicht viel Falsch machen...), entwicklungsfreudiger stellte sich die Anzeige heraus:

Version 1 sollte mit einer RGB LED betrieben werden, alle Löcher waren mit einer klaren LED gefüllt und von hinten durch einen Strohhalm angeleuchtet.
Was Zuhause noch wunderbar funktionierte, ging im Auto gar nicht. Es war leider zu dunkel und man erkannte absolut nichts.
Version 2 hat dann vier einzelne LEDs bekommen, jetzt war die Anzeige aber viel zu hell.
Provisorisch hab ich nen mit Edding bemalten Tesastreifen draufgeklebt. Ging, sah aber doof aus.

Version 2.5 hat zusätzlich noch einen Poti (hatte ich noch rumliegen, man nennt mich ja auch elektro-Ludolf) zum Helligkeit dimmen. 
Jetzt bin ich mit der Helligkeit zufrieden. Sieht zwar aus wie aus'm Legokasten, aber wat solls? Hauptsache et läuft.

Achja. So wie das bisher geschrieben ist, läuft da noch garnix. Ich musst mich mit ein, zwei Pils hinsetzen und wat entwickeln. War aber garnicht mal so schwer, ist doch noch sehr Basis Programieren gewesen:
Anschlussplan:
Wie sagt man? Nicht schön, aber selten.
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Nachtrag: Habe bei Conrad ein Gläschen Tamiya X-19 ("Smoke" Window Tint) gefunden und gekauft. Damit hab ich die LEDs angemalt, jetzt erscheinen sie alle grau solang sie nicht leuchten... Wunderbar!
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Nachtrag #2: Inzwischen hab ich noch ein zweites Thermometer gebaut, daher konnte ich Fotos von der Schraube nachliefern. Das neue Thermometer ist für einen Facelift-Lupo bestimmt, der hat andere Schalterkappen: